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Der Verein

Jugend und Arbeit e.V. ist Träger einer Betriebsform zur beruflichen Jugend- und Behindertenhilfe, die im Jahr 1987 aus der Jugend­sozialarbeit im Jugendfreizeithaus Bogen (JFH) entstanden ist. 
Es entwickelte sich bald ein eigenständiges Konzept von „Jugendhilfe, Behinderten­hilfe, Beschäftigung und Qualifizierung“.
Als Gründungs­mitglieder konnten namhafte Persönlich­keiten und Politiker gewonnen werden.

Zum 1.1.2000 gründete Jugend und Arbeit e.V. die gemein­nützige justland GmbH, die das operative Geschäft übernahm. Jugend und Arbeit tritt heute als alleiniger Gesellschafter der justland GmbH auf. Die Vorsitzenden vertreten den Verein in den Gesellschafter­versammlungen, die Mitglieder des Vereins werden in Mitglieder­versammlungen sowohl über Belange von Jugend und Arbeit als auch über die aktuelle Entwicklung der justland GmbH informiert.

Am 01.08.2010 nahm die justlandPLUS GmbH als zweite Tochter­gesellschaft von Jugend und Arbeit e.V. seinen Betrieb auf. justlandPLUS ist ein Integrations­betrieb und ebenfalls gemeinnützig.

Seit 01.11.2014 gibt es die justlandWOHNEN GmbH, eine weitere Tochter­gesellschaft.
Sie ist entstanden, um unbegleiteten minder­jährigen Flüchtlingen eine Wohnmöglichkeit in der Jugendhilfe anbieten zu können.

Kontakt Jugend und Arbeit

Robert Hundacker
Robert Hundacker

Geschäftsführer

Tel. 09422 4023-0
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Historie

Im Jahre 1987 startete Jugend und Arbeit e.V. den Versuch, mit benachteiligten Jugendlichen in betrieblich ausgerichteten Projekten sozialpädagogisch begleitete Beschäftigung und Qualifizierung, öffentlich gefördert, mit eigenwirtschaftlicher Tätig­keit zu verbinden. Die schlüssige, in jeder Hinsicht effiziente Idee lautete: “Wenn das Ziel von Beschäftigungs- und Qualifizierungs­maßnahmen die anschließende Aufnahme einer Beschäftigung in Betrieben der Wirtschaft ist, so muss die Qualifizierung in eine Ausbildung übergehen und diese muss sich an den Standards von Markt­betrieben orientieren.”

Dass dies auch mit Jugendlichen, die defizitäre Karrieren in ihrer gesamten Sozialisation aufweisen, möglich ist, sollte unter Beweis gestellt werden. Damit wurde gleichzeitig auch einer gängigen Förderpraxis etwas entgegen­gesetzt. Haben bis zu diesem Zeitpunkt Träger von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen darauf abgezielt, eine möglichst umfassende, also 100%ige Bezuschussung ihrer Kosten zu erreichen, so plädierten wir von Anfang an für eine Finanzierung, die Leistungsanreize schafft und zu wirtschaftlichem Denken motiviert. Dabei stellten wir der öffentlichen Hand lediglich unsere (zusätzlichen) Aufwendungen für die Qualifizierung, Betreuung und Förderung unserer Teilnehmer „in Rechnung“.

Die Erwirtschaftung von Eigenmitteln als konzeptioneller Bestandteil und die qualitative Aufwertung der Beschäftigungs­projekte hin zu marktfähigen betrieblichen Sozialbetrieben in der Jugendhilfe war von Anfang an das Ziel. Damit erteilten wir gängigen Qualifizierungs­maßnahmen und überbetrieblichen Ausbildungs­lehrgängen eine klare Absage. Wir wollen keine “verschulten” Lehrgänge und wir wollten auch keine Übungsfirma. Unsere Jugendlichen sollen den späteren, realen und mitunter harten Bedingungen in den Betrieben „draußen“ standhalten können. Bis heute gibt es keine passende Finanzierungs­form, die eine betrieblich orientierte Jugendberufs­hilfe in ihrer Komplexität finanziert. So wurden in unseren Betrieben die unterschiedlichsten Maßnahmen der Arbeitsverwaltung - an sich eigenständige Lehrgänge und Maßnahmen - gebündelt und zusammen geführt, um somit ein durchgängiges und effektives Ausbildungsprogramm zur Verfügung zu stellen, an dessen Ende die Fachwerker- oder Gesellenprüfung steht.

Damit wurden auch Perspektiven eröffnet, die so in den einzelnen Maßnahmen nicht gegeben wären. Die Begleitung der Jugendlichen über mehrere Jahre hinweg ist eine Voraussetzung für die soziale und persönliche Stabilisierung. Die Robert-Bosch-Stiftungs-GmbH hat mit ihrer Förderung “Soziale Betriebe in der Jugendhilfe” in den 80er und 90er Jahren dieses Konzept initiiert, unterstützt und gefördert. Bundesweit waren dies Projekte in Berlin, Hamburg , Dortmund, Köln, Aachen und Bogen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse aus der Förderphase auf Fachebene (Fachkommission der Robert-Bosch-Stiftungs-GmbH) führte letztendlich dazu, dass in der Fortschreibung des Kinder- und Jugendplanes des Bundes der “Soziale Betrieb” als Modell gefördert wurde. Damit hatte das Projekt in Bogen modellhafte und überregionale Bedeutung.

Michael König war von 1981-1987 Leiter des Jugendfreizeithauses (JFH) Bogen. 1985 war das JFH ständig von 40-50 Jugendlichen besucht, die arbeits- und orientierungslos waren. Was diese jungen Leute brauchten, war Arbeit und nicht nur Freizeit. Letzteres hatten sie im Überfluss. Das war die Idee für Jugend und Arbeit e.V.

Sepp Deschl, Altbürgermeister von Bogen, war von der Idee einer Vereinsgründung überzeugt. Er trug in den Anfangsjahren wesentlich dazu bei, den Verein zu etablieren und ein eigenständiges Profil zu entwickeln.

Staatsminister a.D. Alfred Dick verhalf dem neuen Verein zu öffentlichen Förder­mitteln. Auch die Robert-Bosch-Stiftung-GmbH konnte überzeugt werden und setzte durch hohe Investitions­zuschüsse entsprechende Signal­wirkung.

Der damalige Landrat Ingo Weiss verhalf dem Verein auf lokaler Ebene zu Anerkennung und Erfolg. Durch seine Initiative wurde der Landkreis als Körperschaft Mitglied beim Verein.